NaKaReMa - Nachhaltigkeitsverbesserung von Kabelummantelungen durch regionale, biobasierte, und rezyklierte Materialien

Das Projekt NaKaReMa behandelt ganzheitlich Kabelummantelungen für Automobilanwendungen und deren Verbesserung hinsichtlich der Nachhaltigkeit. Hierzu werden verschiedene Ansätze untersucht – sowohl regionale Rohstoffquellen zur Reduktion der Transportwege als auch biobasierte Rohstoffe, um die Abhängigkeit von Erdöl zu reduzieren. Ebenso wird die Nutzung von Rezyklaten aus Kabelummantelungen zum Schließen des Kreislaufs mittels Recycling untersucht.

Kurzbeschreibung

Kabelummantelungen, insbesondere für Automobilanwendungen, sind hochbelastete, sicherheitsrelevante Materialien, welche durch eine hohe Qualität über den gesamten Lebenszyklus für hohe Zuverlässigkeit von elektrischen Systemen sorgen. Hier ist weich-PVC (wPVC) ein Material, das aufgrund seiner hervorragenden Eigenschaften in der Anwendung, trotz gewisser Nachteile in der Herstellung und Entsorgung, nicht durch andere Materialien zu ersetzen ist. Gerade das Zusammenspiel aus chemischer und thermischer Beständigkeit sowie die hervorragende Isolationswirkung sind in solch harschen Umgebungsbedingungen wie sie in der Automobilanwendung (und auch im Transportwesen) zu finden sind, nicht durch andere Lösungen ersetzbar, da die Alternativen alle wesentlich geringere Lebensdauern aufweisen.

Da somit wPVC hier nicht zu ersetzen ist, aber gerade die Herstellung und Entsorgung gewisse Problemstellungen mit sich bringt, ist es das Ziel des Projekts NaKaReMa, durch ein Ausloten der Möglichkeiten hinsichtlich der Rohstoffbasis (biobasierte Materialien), der Entsorgung (Einsatz von werkstofflich rezykliertem PVC aus Kabeln, um einen echten Kreislauf zu schließen) und der ökologischen Betrachtung der Transportkosten, Kabelummantelungen noch nachhaltiger zu gestalten.

Dazu arbeitet ein Konsortium, bestehend aus einem Kabelhersteller, einem Materialhersteller (biobasierte Additive), und einem Kabelrecycler (Herstellung von rezykliertem PVC) mit Forschern zur Herstellung und Analyse der Rezepturen und Rezyklate sowie zur Berechnung der Lebenszyklusanalysen zusammen, um diese Probleme zu lösen. Ebenso ist die Branchenvertretung eingebunden, um die Initiative und ausgewählte Ergebnisse zu verbreiten, und mit diesem Best-Practice-Beispiel weitere Projektinitiativen zu starten, welche dann das Projekt und dessen positiven Aspekte weiter replizieren.

Es wird erwartet, dass die zu entwickelnden Rezepturen – bei gleichbleibenden technischen Qualitätsmerkmalen und bei zumindest gleichbleibender Lebensdauer in der Anwendung – eine Einsparung von 35% des energetischen Aufwands erreichen. Zusätzlich soll auch der Anteil an biobasiertem Rohstoff auf zumindest 10% der Rezeptur erhöht werden. Abschließend sollen diese Rezepturen auch in End-of-Life insofern gut performen, als dass diese vollständig werkstofflich recyclebar sind. Das sichert für das Konsortium die Technologieführerschaft, und durch die im Projekt etablierten Wertschöpfungsketten auch die Arbeitsplätze in Österreich, ebenso wie es eine Verbesserung der F&E-Kapazität zur gesamtheitlichen Betrachtung dieses Themenkomplexes ergibt.

Projektbeteiligte

Projektleitung

DI Barbara Liedl - Transfercenter für Kunststofftechnik GmbH (TCKT)

Projekt- bzw. Kooperationspartner:innen

  • API PVC- und Umweltberatung GmbH
  • AUGUSTA Buntmetalle GmbH
  • Akdeniz Chemson Additives AG
  • Gebauer & Griller Kabelwerke Gesellschaft m.b.H.
  • Institut für Industrielle Ökologie

Kontaktadresse

DI Barbara Liedl
Franz-Fritsch-Str. 11
A-4600 Wels
Tel.: ++43 (7242) 2088-1000
E-Mail: office@tckt.at
Web: www.tckt.at