Biobasierte Industrie
Die biobasierte Industrie ist ein Teilgebiet der Bioökonomie und fokussiert vor allem auf die stoffliche Nutzung von biogenen Ressourcen. Bei der Entstehung von Biomasse mittels Photosynthese wird CO2 gebunden, das erst im Falle von thermischer Verwertung oder biologischem Abbau wieder (theoretisch klimaneutral) freigesetzt wird. Ganz im Gegensatz zu fossilen Rohstoffen, die zusätzliches CO2 freisetzen und damit einen großen Anteil am Klimawandel haben.
Die Vision und Ziele einer von fossilen Rohstoffen unabhängigen Wirtschaft werden in der Österreichischen Bioökonomie-Strategie dargelegt und deren Umsetzung in die Praxis im Bioökonomie-Aktionsplan (in Form von 112 Maßnahmen) konkretisiert. Doch auch biogene Rohstoffe sind nicht unbegrenzt verfügbar (u.a. Flächenbedarf), deshalb müssen auch biobasierte Produkte kreislauffähig werden.
Biomasse stellt mit saisonalem und dezentralen Aufkommen und relativ heterogener Zusammensetzung Herausforderungen an die Verarbeitung. Neben Prozessoptimierungen und der Nutzung von Reststoffen ist eine Betrachtung von Nachhaltigkeitsaspekten über den gesamten Lebenszyklus nötig, um zu wirtschaftlich konkurrenzfähigen Produkten mit möglichst geringen Umweltauswirkungen zu gelangen.
Im Gegensatz zur Herstellung von einem oder wenigen Produkten bei gleichzeitiger „Entsorgung" anfallender Nebenströme, werden in sogenannten Bioraffinerien alle Stoffströme möglichst vollkommen und hochwertig genutzt. Aus Reststoffen werden somit Rohstoffe, die erneut stofflich und energetisch genutzt werden (können).
Forschung, Entwicklung und Innovation (FTI) ist eine essenzielle Grundlage für die optimale Nutzung möglichst nachhaltiger Ressourcen und damit für den Übergang zu einer von Erdöl unabhängigen Wirtschaft.
Projekte zum Thema "Biobasierte Industrie"