Die österreichische Kreislaufwirtschaftsstrategie

Das BMK erarbeitete eine nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie, die darauf abzielt, den Ressourcenverbrauch zu verringern, Umweltverschmutzung und Abfälle zu vermeiden, die Wertschöpfung und Ressourceneffizienz zu erhöhen sowie negative soziale Auswirkungen auf die Menschen abzufedern.

Das BMK hat 2021 unter Einbindung zahlreicher Stakeholder einen Entwurf für eine nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie erarbeitet. Stellungnahmen zum Entwurf konnten bis 31. Jänner 2022 an das BMK gesendet werden. Anschließend wurde der Entwurf überarbeitet und gemeinsam mit BMSGPK, BMAW und BML finalisiert. Die nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie wurde am 7. Dezember 2022 vom Ministerrat beschlossen.

Die Strategie untermauert das langfristige Ziel der österreichischen Bundesregierung, die österreichische Wirtschaft und Gesellschaft bis 2050 in eine umfassend nachhaltige Kreislaufwirtschaft umzugestalten. Nur so kann es gelingen, die ökologischen und ökonomischen Ziele der Bundesregierung, allen voran die Klimaneutralität 2040, zu realisieren und wie im Regierungsprogramm 2020–2024 verankert „Österreich und Europa als führenden Industriestandort für hochwertige, ressourcenschonende und CO2-arme Produktion" zu positionieren. Die österreichische Kreislaufwirtschaftsstrategie soll diese Transformation voranbringen und wesentlich beschleunigen, damit Österreich zu den Vorreiterstaaten in diesem Bereich aufschließt. Dazu entwickelt die Kreislaufwirtschaftsstrategie einen interdisziplinären, sektor- und ressortübergreifenden Ansatz, der Bund, Länder und Gemeinden ebenso adressiert wie die Wirtschaftstreibenden und Bürger:innen.

Der neue Weg – Wirtschaften im Kreislauf

Vision der Strategie ist die Umgestaltung der österreichischen Wirtschaft und Gesellschaft in eine klimaneutrale, nachhaltige Kreislaufwirtschaft bis 2050. Die Transformation der linearen Wirtschaft in eine Kreislaufwirtschaft erfordert jedoch einen radikal anderen Umgang mit unseren Ressourcen. Damit dies gelingt, orientiert sich die österreichische Kreislaufwirtschaftsstrategie an den Kreislaufwirtschaftsgrundsätzen (R-Grundsätze).

Entwurf für eine nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie
Kreislaufgrundsätze in Österreich (Quelle: BMK basierend auf Potting et al. (2017))

Die zentralen Ziele der Strategie sind:

  • Reduktion des Ressourcenverbrauchs
    - Inländischer Materialverbrauch (DMC): maximal 14 Tonnen pro Kopf/Jahr (2030)
    - Material-Fußabdruck (MF): maximal 7 Tonnen pro Kopf/Jahr (2050)
  • Steigerung Ressourcenproduktivität um 50 Prozent (2030)
  • Steigerung Zirkularitätsrate auf 18 Prozent (2030)
  • Reduktion Konsum privater Haushalte um 10 Prozent (2030)

Ein erster Fortschrittsbericht zur Umsetzung der Strategie wird Ende 2023 veröffentlicht werden.

Die Transformation gestalten

Weiters werden in der österreichischen Kreislaufwirtschaftsstrategie folgende sechs zentrale Ansätze dargestellt um die Transformation zu gestalten:

  • Rechtliche und regulatorische Rahmenbedingungen
  • Kluge Marktanreize
  • Finanzierung und Förderung
  • Forschung, Technologieentwicklung und Innovation (FTI)
  • Digitalisierung
  • Information, Wissen und Zusammenarbeit

Ansatzpunkte für die Transformation

Basierend auf den Vorgaben des EU-Aktionsplans „Circular Economy", der im Jahr 2015 von der Europäischen Kommission ins Leben gerufen wurde um die Realisierung einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft zu beschleunigen, wurden in folgenden sieben Transformationsschwerpunkte konkrete Maßnahmen und Aktivitäten definiert:

  • Bauwirtschaft und bauliche Infrastruktur
  • Mobilität
  • Kunststoffe und Verpackungen
  • Textilwirtschaft
  • Elektro- und Elektronikgeräte, Informations- & Kommunikationstechnologien (IKT)
  • Biomasse
  • Abfälle und Sekundärressourcen

Fortschrittsbericht zur Umsetzung der österreichischen Kreislaufwirtschaftsstrategie 2024

Im Juni 2024 wurde der erste Fortschrittsbericht veröffentlicht. Der Bericht gibt einen Überblick zu den seit der Veröffentlichung der Kreislaufwirtschaftsstrategie bereits umgesetzten Maßnahmen, wie zum Beispiel der Einführung eines Pfandsystems auf Einweg-Getränkeflaschen oder der Schaffung des Förderungsbereichs Kreislaufwirtschaft in der Novelle des Umweltförderungsgesetzes.

Empfehlungen der Task Force Circular Economy

Die von der Task Force an Ministerin Gewessler und Minister Kocher gerichteten Empfehlungen zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft umfassen unter anderem die Integration von Kreislaufwirtschaftskriterien in öffentliche Ausschreibungen und in den Aktionsplan nachhaltige Beschaffung, sowie die Prüfung der Einführung von erweiterten

Download der Kreislaufwirtschaftsstrategie, des Fortschrittsberichts und der Empfehlungen der Taskforce auf der BMK-Website.

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