Kreislaufwirtschaft in der Elektro- und Elektronikindustrie: Herausforderungen und zentrale Hebel

Die Elektro- und Elektronikindustrie zählt als drittgrößte Industriesparte zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen Österreichs. Gleichzeitig stellt die wachsende Menge an Elektroschrott eine große Herausforderung dar. Die Studie „Österreichische Akteure und Akteurinnen in branchenspezifischen Wertschöpfungskreisläufen“ identifiziert die zentralen Akteure und Akteurinnen sowie die bestehenden Hemmnisse und zentralen Hebel einer Kreislaufwirtschaft in diesem Bereich.

Bibliographische Daten

Schriftenreihe 32/2024
K. Granzer-Sudra, H. Pollak, V.Reinberg, L. Wagner
Herausgeber: BMK
Deutsch, 57 Seiten

Inhaltsbeschreibung

Ergebnisse

Die Ergebnisse der vorliegenden Studie basieren auf einer umfassenden Literaturrecherche sowie leitfadengestützten Gesprächen mit Experten und Expertinnen sowie einer Online-Umfrage bei Unternehmen.

Im Rahmen der Studie wurden über 600 Akteure und Akteurinnen erfasst und kategorisiert, um einen Überblick über die Stakeholder zu gewinnen. Neben einer Grafik zur Visualisierung der Stakeholdergruppen, liegen Inputs aus den Gesprächen mit Experten und Expertinnen sowie der Online-Umfrage zu Hemmnissen und unterstützenden Maßnahmen für die Kreislaufwirtschaft vor.

Status, Hemmnisse und Barrieren der Transformation

In 73 % der Unternehmen, die an der Umfrage teilgenommen haben, sind Kreislaufwirtschaftsaktivitäten bereits Bestandteil der Unternehmensstrategie. Die Implementierung einer Kreislaufwirtschaft wird durch eine Vielzahl interner und externer Barrieren erschwert. Interne Herausforderungen sind insbesondere fehlende personelle und finanzielle Ressourcen sowie ein unzureichender Wissensstand in den Unternehmen. Externe Hemmnisse lassen sich in technologische, marktbezogene und regulatorische Faktoren unterteilen. Unter anderem erschweren nicht kreislaufgerechte Produktdesigns und die geringe Kooperation entlang der Lieferkette sowie die zu geringe Nachfrage nach kreislauffähigen Produkten die Umsetzung zusätzlicher Maßnahmen. Regulatorische Unsicherheiten, beispielsweise durch unzureichend konkretisierte gesetzliche Vorgaben, stellen für die Unternehmen ebenfalls eine wesentliche Hürde dar.

Empfehlungen

Eine zentrale Empfehlung ist die intensivierte internationale Zusammenarbeit zur Entwicklung technischer Normen und Standards, die eine global harmonisierte Umsetzung der Kreislaufwirtschaft unterstützen. Weiters zeigen die Ergebnisse auch, dass die zentrale Bedeutung der Förderung von kreislaufgerechtem Produktdesign und der Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle.

Auch besteht die Notwendigkeit einer stärkeren Verankerung der Kreislaufwirtschaft in der Bildung. Dies betrifft sowohl die Grundbildung als auch wirtschaftliche und technische Studiengänge.
Schließlich wird die Integration von Kreislaufwirtschaftskriterien in bestehende Förderinstrumente als effektiver Steuerungsmechanismus betrachtet. Neben diesen strukturellen Maßnahmen wurden auch relevante zukünftige Forschungsthemen für Österreich identifiziert.

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