WattsOK? Robotics and AI Enabled Reuse of PV

Die globale Energiewende hin zu erneuerbaren Energien, insbesondere zu Photovoltaik (PV)-Systemen, hat weltweit zur Installation von über 4 Milliarden PV-Modulen geführt, mit weiterhin exponentiell steigender Tendenz. Diese rasante Expansion, angetrieben durch Klimaschutzmaßnahmen und sinkenden Produktionskosten, bringt die kritische Herausforderung mit sich, ausgediente Module fachgerecht zu entsorgen oder weiterzuverarbeiten. Mit zunehmender Alterung dieser Module und dem Wechsel auf neuere, effizientere Technologien entsteht ein dringender Bedarf an effizienten und effektiven Wiederverwendungs- und Recyclingprozessen. Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass demontierte, gebrauchte PV-Module oft noch 80-90% ihrer Effizienz beibehalten, was auf ein erhebliches Potenzial zur Wiederverwendung hindeutet. Während Pionierunternehmen in diesem Sektor durch manuelle Inspektion und Testverfahren bereits Wiederverwendungsquoten von 50-70% erreichen, erfordert das zunehmende Volumen gebrauchter Module aus wirtschaftlichen Gründen automatisierte Lösungen.

Das Projekt WattsOK? adressiert diese Herausforderung mit dem Ziel, die Effizienz und Effektivität von Entscheidungsprozessen zwischen Wiederverwendung oder Recycling von gebrauchten PV-Modulen zu verbessern. Dabei konzentriert sich das Projekt darauf, die Lebensdauer von PV-Modulen durch Wiederverwendung zu verlängern, Abfall zu reduzieren und die Kreislaufwirtschaft im Photovoltaiksektor zu fördern.

Zur Erreichung dieser Ziele fokussiert sich das Projekt WattsOK? auf die Optimierung der Entscheidungsprozessen für gebrauchte PV-Module durch Automatisierung. Die neu entwickelten Entscheidungsprozesse integrieren optische Inspektion, künstliche Intelligenz, elektrische Messungen und robotische Handhabungslösungen und werden mit aktuellen internationalen Standardisierungsbemühungen für die Wiederverwendung von PV-Modulen abgestimmt. Ein zentraler Bestandteil des neuen Wiederverwendungs- und Recyclingprozesses von WattsOK? ist die Erstellung einer PV-Inspektionsdatenbank, die umfassende Testdaten in Verbindung mit Produktdetails einschließlich Inspektionsdaten und Messungen speichert. Diese Datenbank schafft Transparenz, unterstützt zukünftige Innovationen im Bereich und dient als Grundlage für die im Projekt entwickelte Entscheidungs-KI zur Wiederverwendung und zum Recycling.

Der automatisierte Entscheidungsprozess wird die Bewertung gebrauchter PV-Module optimieren und ermöglicht so eine kosteneffektive und effiziente Entscheidungsfindung. Durch die Reduzierung des manuellen Arbeitsaufwands bei gleichzeitiger Erhöhung des Durchsatzes wird WattsOK? die wirtschaftliche Tragfähigkeit der Wiederverwendung und des Recyclings von PV-Modulen deutlich verbessern. Das Projekt wird auch potenzielle Märkte für zurückgewonnene Materialien untersuchen und damit die Schließung von Materialkreisläufen und die Weiterentwicklung der Kreislaufwirtschaftsprinzipien unterstützen.

Projektleitung

Nicole Brosch
AIT Austrian Insitute of Technology

Projektpartner:innen

• 2nd Cycle FlexCo
• Metran Rohstoff-Aufbereitungs GmbH
• Montanuniversität Leoben - Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft
• PROFACTOR GmbH
• TÜV AUSTRIA Holding AG

Nicole Brosch
AIT Austrian Insitute of Technology
Giefinggasse 4, 1210 Wien
Tel: +43 664 88256042
E-Mail: nicole.brosch@ait.ac.at
Web: www.ait.ac.at