PVReValue – Ganzheitliches Recycling von Photovoltaik-Modulen

Das Forschungsprojekt PVReValue verfolgt einen neuen Ansatz zum ganzheitlichen Recycling von Photovoltaik-Modulen, basierend auf einem innovativen mehrstufigen Verbundtrennverfahren, das im Zuge des Projektes entwickelt wird. Durch das mehrstufigen Trennprozess und die neuartige Kombination von modernen Aufbereitungsverfahren soll eine Recyclingquote von mehr als 95 Gew.-% erreicht werden.

Kurzbeschreibung

Ausgangssituation/Motivation

Die weltweit installierte PV-Leistung überschritt 2022 die 1.000 GW-Marke. In Österreich lag 2020 die installierte Leistung bereits über 2 GW und erfährt hohe Zuwachsraten. Derzeit gibt es bei End-of-Life(EoL)-PV-Modulen noch geringe Rücklaufmengen, aber es ist ein starker Anstieg in den nächsten Jahren zu erwarten, auf den es entsprechend vorbereitet zu sein gilt.

Inhalte und Zielsetzungen

Im Forschungsprojekt PVReValue werden, aufbauend auf bestehenden Forschungsergebnissen, die wissenschaftlichen und technischen Grundlagen für einen vollständigen Aufbereitungs- und Verwertungsprozess für PV-Module geschaffen.

Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines ganzheitlichen Verfahrens für PV-Module – bestehend aus den Schritten

  • Inputcharakterisierung,
  • Verbundauftrennung,
  • weitere Aufbereitung,
  • Outputcharakterisierung und
  • Verwertung der Outputfraktionen

um eine Recyclingquote von mehr als 95 Gew.-% zu erreichen.

Methodische Vorgehensweise

Der Innovationsgehalt liegt einerseits in der mehrstufigen Verbundauftrennung, welche eine Vorfraktionierung der weiter aufzubereitenden Fraktionen bewirkt; andererseits in der komplexen Kombination weiterer Aufbereitungsverfahren für die gewonnenen Fraktionen. Die hohe Qualität des Verfahrens beginnt bereits bei der Inputcharakterisierung, wodurch Module selektiv chargiert und Outputqualitäten in Folge entsprechen modelliert und eingestellt werden können. Das Projekt generiert so hochwertig verwertbare Sekundärrohstoffe im Sinne einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft.

Erwartete Ergebnisse

Im Vergleich zu bestehenden Aufbereitungsverfahren soll einerseits die Glasfraktion unbeschädigt rückgewonnen werden, um eine stoffliche Verwertung zu ermöglichen. Andererseits sowohl die Metalle, als auch das enthaltene Silizium und die verschiedenen Kunststoffe so aufbereitet werden, dass eine sinnvolle stoffliche Verwertung möglich ist und eine eine Recyclingquote von mehr als 95 Gew.-% erreicht werden kann.

Projektbeteiligte

Projektleitung

Thomas Nigl, Montanuniversität Leoben – Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft

Projekt- bzw. Kooperationspartner:innen

  • Circulyzer GmbH
  • KIOTO Photovoltaics GmbH
  • MGG Polymers GmbH
  • Österreichisches Forschungsinstitut für Chemie und Technik
  • Perndorfer Maschinenbau KG
  • Peter Seppele Gesellschaft m.b.H.
  • Polymer Competence Center Leoben GmbH
  • Silicon Austria Labs GmbH
  • SOLAR-ERNTE Photovoltaik
  • Technische Universität Wien

Kontaktadresse

Montanuniversität Leoben
Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft
Thomas Nigl
Franz-Josef-Straße 18
A-8700 Leoben
Tel.: +43 3842 402 5124
E-Mail: thomas.nigl@unileoben.ac.at
Web: www.avaw-unileoben.at